Sonntag, 19. Juli 2015

Gedicht: Tod und doch lebend

Liebe Leser,

Heute habe ich mich an eine Kreative Aufgabe gewagt. Und zwar habe ich ein Gedicht geschrieben, Dieses handelt von einem Kind in einem KZ. Das Gedicht ist sehr kurz, jedoch hoffe ich, dass es euch gefällt. Ein Punkt, der mir beim nochmaligen Lesen aufgefallen ist, war das man nie weiß, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge ist. Schreibt mal in die Kommentare, was für ein Geschlecht für euch das Kind hat.
Mit diesen Worten wünsche ich euch viel Inspiration beim Lesen.



Tod und doch lebend
Schritt,
Ich habe Hunger,
Schritt,
Ich habe Durst,
Schritt,
So gehen wir,
Schritt,
In des Teufels Schoß.

Mord,
Auf offener Straße entfacht,
Wird an diesem Ort zu einem Ende gebracht,
Den Familien entrissen,
Den Menschen gefoltert,
Alles zu dem Zweck,
Dass es den Deutschen erheitert.

Ich bin noch so klein,
Und doch schon so groß,
Gezwungenermaßen gealtert,
Aber nicht gewachsen,
Gezwungenermaßen Nicht-Deutsch,
Und auch im Stich gelassen.

Dabei bin ich doch wie ihr,
Habe Haare,
Habe Augen,
Hebe Menschlichkeit,
So viel könnt ihr mir glauben,
Mehr als ihr je haben werdet.

Und doch schubst ihr mich,
Schärt mich in einen Raum,
Mit 100 weiteren Kindern,
Dass ist doch ein Traum,
Euch stört es wohl nicht,
Macht die Türe zu,
Lasst mich allein,
In meiner ewigen Not.

Ich sehe mich um,
Ich gehe voran,
Suche einen Platz,
Und blicke sie an,
Die verletzten Kinder,
Die hungrigen Kinder,
Die toten Kinder.

Sie lassen mich stürzen,
In einen dunklen Abgrund,
Voller Gesichter und Augen,
Ich kenne sie alle,
Das könnt ihr mir ruhig glauben,
Vater,
Tot auf der Straße gefunden,
Zusammen mit Mutter und Schwester,
Aus meinem Leben verschwunden.

Ich kann es nicht glauben,
So viel Leid,
So viel Angst,
So viel Tod,
Ich zwänge mich in die Ecke,
Schließe die Augen,
Und hoffe,
Der allmächtige Gott,

Wird mir bald das Leben aussagen.

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